Maßnahmen zum Energiesparen in der Immobilie ohne zusätzliche Kosten

Die Stromkosten steigen und steigen – und damit auch die Suche nach Möglichkeiten, weniger Energie zu verbrauchen. In diesem Zuge wird an vielen Stellen eine energetische Gesamtsanierung empfohlen. Diese erfordert jedoch viel Geld und Aufwand: Eigentümer sollen Fassaden und Dächer dämmen, Photovoltaikanlagen installieren und Heizungen austauschen.

In vielen Haushalten fehlt für solche Maßnahmen die Zeit, das Geld oder das technische Knowhow. Glücklicherweise ist die umfassende Sanierung nicht die einzige Möglichkeit, um Energie einzusparen. In fast allen Bereichen des täglichen Lebens sind kleine Verhaltensänderungen oder Anpassungen möglich, die auf lange Zeit viel Strom und somit Geld sparen. Vom richtigen Lüften bis hin zur effizienteren Nutzung des Kühlschranks können Sie Ihren Energieverbrauch auf viele Arten reduzieren – und das, ohne dafür Geld auszugeben.

Inhaltsverzeichnis

Tipp 1: Ausschalten statt Standby

Laut Schätzungen des Umweltbundesamtes verursacht der Standby-Modus in ganz Deutschland Stromkosten von ungefähr vier Milliarden Euro im Jahr. Wer sparen möchte, sollte deshalb ganz darauf verzichten: Klappen Sie beispielsweise den Laptop nicht nur zu, sondern schalten Sie ihn ganz aus. Am sinnvollsten ist es, mehrere Geräte an einen Verteilerstecker anzuschließen. Wird der Verteiler ausgeschaltet, gilt das auch für alle angehängten Geräte. Der leuchtende Schalter an der Steckdose macht Sie zusätzlich auf den Stromverbrauch aufmerksam, sodass es schwer ist, das Ausschalten zu vergessen.

Bei Laptops, Handys und Co können Sie zusätzlich die Einstellungen verändern, damit die Geräte länger mit einer Akkuladung auskommen. Wählen Sie beispielsweise eine niedrigere Bildschirmhelligkeit oder stellen Sie das Gerät so ein, dass es nach einer von Ihnen gewählten Zeit automatisch in den Energiesparmodus oder Ruhezustand wechselt. Von Bildschirmschonern sollten Sie absehen, da diese viel Energie verbrauchen.

Anteil Stromverbrauch in Privathaushalten

Tipp 2: Das richtige Heizverhalten

Das richtige Heizverhalten beginnt bei geschlossenen Türen. In fast allen Haushalten werden manche Räume stärker geheizt als andere. Stehen die Türen zwischen den Zimmern jedoch offen, gleichen sich die Temperaturen wieder aus. Es wird wieder kälter, die Heizenergie kann weniger effizient genutzt werden. Halten Sie Zimmertüren in der Heizsaison daher stets geschlossen, damit die Wärme dort bleibt, wo Sie sie benötigen.

Die Heizkörper selbst sollten auf keinen Fall versperrt werden – auch nicht durch Gardinen. Denn die meisten Heizungen arbeiten nach dem sogenannten Konvektionsprinzip. Das bedeutet, dass sich die Raumluft erwärmt, nach oben steigt und im Zimmer verbreitet, während kalte Luft zurück zum Heizkörper strömt und dort wieder erwärmt wird. Sobald diese Luftzirkulation von Vorhängen, Gardinen oder gar Möbelstücken gestört wird, arbeitet die Heizung weniger effizient. Das treibt auch die Energiekosten in die Höhe.

Hinterfragen Sie zudem, ob und wann es überhaupt notwendig ist, zu heizen. Gerade zu Beginn und zum Ende des Winters kann es ausreichen, warme Kleidung zu tragen und Tee zu trinken, um nicht zu frieren. Tagsüber sollten die Vorhänge offen stehen, damit möglichst viel natürliches Licht in den Raum gelangt und diesen kostenlos erwärmen kann. Heizen Sie doch, sollten Sie dies stets auf die Zimmer begrenzen, in denen es nötig ist. Wenn sich alle Familienmitglieder im Wohnzimmer befinden, ist es beispielsweise unnötig, Kinder- oder Arbeitszimmer weiter zu heizen.

Neben der Heizung selbst kann auch der Heizkeller viel Stromsparpotential bergen. Zumindest in Gebäuden, deren Heizwasser zentral erwärmt wird, stellt die Heizungspumpe oft einen großen Stromfresser dar. Überprüfen Sie daher, ob es möglich ist, die Leistung der Pumpe auf eine niedrigere Stufe einzustellen. Beherbergen Sie eine ältere Pumpe, sollten Sie bedenken, dass diese häufig auch im Sommer arbeitet. Um keine Energie zu verschwenden, sollten Sie die Heizungspumpe in der warmen Jahreszeit komplett abschalten.

Um weiteres Sparpotential aufzuspüren, können Sie einen Heizungscheck durchführen lassen. Hierbei zeigen sich oft Verschleißteile, deren Austausch eine erhebliche Reduktion der Energiekosten zur Folge haben kann. Außerdem sollten Sie Ihre Heizkörper regelmäßig entlüften, damit sie effizienter arbeiten können.

Tipp 3: Effizient und energiesparend lüften

Regelmäßiges Lüften ist wichtig für das Raumklima und die Gesundheit der Bewohner. Das Problem im Winter: Solange die Fenster offen stehen, entweicht neben der verbrauchten Luft auch Wärme. Um diesen Verlust zu minimieren, sollten Sie auf kurzes, mehrmaliges Stoßlüften setzen. Im Idealfall lüften Sie direkt von Fenster zu Fenster, damit der Luftaustausch abgeschlossen ist, bevor die Wände auszukühlen beginnen. Vom Kippen der Fenster sollten Sie hingegen absehen. Dabei entweicht konstant Wärme, der Luftaustausch jedoch passiert nur äußerst träge.

Übrigens: Indem Sie abends die Rollläden herunterlassen, begrenzen Sie den Wärmeverlust über Nacht. Denn bei kalten Außentemperaturen entweicht viel Wärme durch die Fenster. Die Rollläden sowie die Luftschicht zwischen Fensterscheibe und Laden wirken stark isolierend und halten die Wärme im Haus.

Tipp 4: Den Stromverbrauch des Kühlschranks reduzieren

Prüfen Sie zunächst die allgemeine Temperatur Ihres Kühlschranks. Einige Kühlschränke sind deutlich zu kalt eingestellt. Für die meisten Lebensmittel reicht eine Temperatur von sieben Grad Celsius völlig aus.

Um es dem Kühlschrank nicht zusätzlich schwer zu machen, sollte er nicht direkt neben Heizkörpern oder anderen Geräten stehen, die Wärme abgeben (beispielsweise dem Herd oder dem Ofen). Warme Speisen sollten erst auskühlen, bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden. Passiert das nicht, geben die Gerichte ihre Wärme an das Gerät ab – und es benötigt zwangsläufig mehr Energie, um die anderen Lebensmittel zu kühlen.

Achtung: Ähnlich wie Kühlakkus speichern auch die im Kühlschrank aufbewahrten Lebensmittel Kälte und können diese an ihre Umgebung abgeben. Deshalb muss das Gerät umso weniger Leistung erbringen, je voller er ist. Bemerken Sie, dass sich Ihr Kühlschrank langsam leert, sollten Sie ihn daher wieder füllen – nicht zwingend mit neuen Einkäufen, aber möglicherweise mit noch nicht angebrochenen Saftflaschen oder Marmeladengläsern. Diese halten sich im Kühler ebenso gut wie im Schrank und können dem Gerät etwas von seiner Kühlleistung abnehmen.

Tipp 5: Verhaltenstipps beim Kochen und Backen

Das Stromsparen fängt bereits vor dem Backen an: Obwohl viele Rezepte und Packungsaufschriften es fordern, benötigt kaum ein Gericht einen vorgewärmten Ofen. Pizzen, fast alle Aufläufe und Kuchen können auch in einen kalten Backofen gegeben werden und bereits beim Aufheizen des Ofens von dessen Wärme profitieren. Sie brauchen dann etwas länger zum Garen, der Ofen kann die Energie jedoch deutlich effizienter nutzen. Nach dem Backen sollten Sie die Tür des Ofens schließen, um die Restwärme zu speichern und bei der nächsten Nutzung Energie sparen zu können.

Nutzen Sie beim Kochen einen Deckel, wann immer es möglich ist, und achten Sie auf die Auswahl der passenden Herdplatte. So sparen Sie nicht nur Energie, sondern können auch deutlich früher essen. Den Herd können Sie bereits zehn Minuten vor Ende der Garzeit wieder ausstellen. Zu diesem Zeitpunkt hat sich bereits ausreichend Wärme gebildet, um die Lebensmittel zu Ende zu garen.

Außerdem gilt: Kleinere Geräte verbrauchen weniger Energie. Entscheiden Sie sich daher für Wasserkocher, Mikrowellen oder Eierkocher, wann immer es möglich ist. Das zahlt sich vor allem bei kleinen Portionen aus. Denn wenn Sie mehr Wasser erhitzen als nötig, erhöht sich zwangsläufig auch der Energieverbrauch.

Tipp: Einige Wasserkocher schalten sich erst mehrere Sekunden nach dem Kochen aus. Umgehen Sie diese Energieverschwendung, indem Sie den Kocher manuell ausschalten.

Tipp 6: Geschirr und Kleidung richtig waschen

Beim Wäschewaschen wendet die Maschine mehr als drei Viertel ihrer benötigten Energie nur zum Erwärmen des Wassers auf. Deshalb können Sie viel Energie sparen, indem Sie eine niedrige Temperatur auswählen. Vierzig Grad reichen für normal verschmutzte Wäsche vollkommen aus. Neben heißen Temperaturen ist auch die Vorwäsche kaum nötig. Nur selten sind die Textilien so stark verschmutzt, dass eine Hauptwäsche nicht ausreicht.

Auch nach dem Waschen können Sie noch Energie sparen. Beispielsweise ist die Nutzung eines Wäscheständers anstelle des Trockners nicht nur günstiger, sondern verbessert auch das Raumklima. Haben Sie ein Bügeleisen, sollten Sie dieses nur für Kleidungsstücke nutzen, bei denen es wirklich notwendig ist. Ziehen Sie den Stecker des Bügeleisens dann bereits etwas früher heraus und glätten Sie die letzten Stücke mithilfe der Restwärme, um Ihren Verbrauch zu reduzieren.

Ähnliches wie für die Waschmaschine gilt auch für den Geschirrspüler. In beiden Fällen sollten Sie die Füllmenge so weit ausreizen wie möglich und, falls vorhanden, ein Umweltprogramm wie ECO einstellen. Diese laufen zwar etwas länger, nutzen insgesamt aber weniger Wasser und erwärmen dieses nicht so stark. Da das Wasch- beziehungsweise Spülmittel und das Wasser stattdessen mehr Zeit zum Einwirken bekommen, erzielt die Maschine trotzdem vollkommen hygienische Ergebnisse.

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